Die Elektroenzephalographie (Hirnstromableitung) ist in der Neurologie und Psychiatrie eine wichtige Untersuchungsmethode. Mit dem EEG wird die elektrische Aktivität verschiedener Gehirnregionen an der Schädeloberfläche abgeleitet.
Die aufgezeichneten Potentiale entstehen durch synchron entladende Nervenzellpopulationen. Beim Menschen gibt es 4 Frequenzbereiche im EEG: Alpha-Wellen (8-13 Hz), Beta-Wellen (14-30 Hz), Theta-Wellen (4-8 Hz) und Delta-Wellen (1-4 Hz). Im Wachzustand werden beim Gesunden überwiegend Alpha- und Beta-Wellen beobachtet.
Neben der permanenten rhythmischen Aktivität des Gehirns kann man im EEG auch veränderte umschriebene Aktivitäten finden, die Rückschlüsse auf lokale Veränderungen am Gehirn zulassen, z.B. durch Tumor, oder auf generalisierte Störungen der Hirnfunktion, z.B. bei einer Demenz.
Spezifische generalisierte oder umschrieben auftretende „epilepsietypische Potentiale“ können auf eine Epilepsie bzw. eine erhöhte Hirnerregbarkeit hinweisen. In der Psychiatrie wird das EEG u.a. eingesetzt, um Prozesse der Aufmerksamkeit und Reizverarbeitungsabläufe zu studieren.